24 Chronik und Statist EPARTNERSCHAF FREIBURG - GRENOB In demokratischer Weise sind die Bürger der Gemeinden Europas mit dem Gedanken der Städte¬ partnerschaft, einer Bewegung, die auf Initiative des RATES DER GEMEINDEN EUROPAS im Jahre 1951 zurückgeht, vertraut geworden. Städteverschwisterungen sind heute zu einem unverrückbaren Bestandteil des kommunalen Lebens geworden. Sie bieten die Möglichkeiten, daß sich Menschen ver¬ schiedener europäischer Nationen zusammenfinden und in ihrem Bereich das Bewußtsein der euro¬ päischen Solidarität stärken. Der Austausch von Angehörigen aller Berufe, aller sozialen Schichten und Vermittlung kultureller und wissenschaftlicher Geistesgüter stellen den besten Weg zur Schaffung europäischen Gemeinsinns dar. So sind Städteverschwisterungen ein ideelles Unternehmen, dessen Sinn und Ziele in den Bemühungen um die Völkerverständigung und um ein vereintes wirtschaftlich gesichertes und friedliches Europa liegen. Die Landeshauptstadt Innsbruck beurkundete am 6. Juni 1963 die Verschwisterung mit den Städten Freiburg im Breisgau und Grenoble in der Dauphiné mit dem Versprechen: „Wir, die durch freie Wahl unserer Mitbürger gewählten Volksvertreter, in der Gewißheit, den höchsten Bestrebungen und den wahren Bedürfnissen der Bevölkerung, mit der wir in täglichen Beziehung stehen und deren direkte Interessen wir zu wahren haben, zu entsprechen, im Bewußt¬ sein, daß die westliche Kultur ihre Wiege in unseren alten Gemeinden hatte und daß der Geist der Freiheit zunächst in den „Freimachungs-Urkunden“ geschrieben stand, die sie nach langem Bestreben erlangen konnten, in Anbetracht der Notwendigkeit, das Werk der Geschichte in einer erweiterten Welt fortzu¬ setzen, daß aber diese Welt nur wahrhaft menschlich ist, wenn Menschen frei in freien Städten leben können, verpflichten uns am heutigen Tage feierlich die ständigen Bande zwischen den Stadtverwaltungen unserer beiden Städte zu bewahren, auf allen Gebieten den Austausch ihrer Einwohner zu unterstützen und durch eine bessere gegen¬ eitige Verständigung das wahre Gefühl der europäischen Brüderlichkeit zu fördern; unsere Bestrebungen zu vereinigen, um mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zum Erfolg dieses notwendigen Werkes des Friedens und des Wohlstandes beizutragen, zur euro¬ päischen Einheit. Wenn geographische und geschichtliche Beziehungen die besten Voraussetzungen für die Begrün¬ dung von Städtebündnissen sind, so hat Innsbruck seine Partner besonders glücklich gewählt. Freiburg und Innsbruck sind durch eine halbtausendjährige österreichische Geschichte verbunden, deren Spuren in Breisgau und in Tirol noch überall sichtbar sind. Grenoble und Innsbruck weisen hingegen so viele gemeinsame geographische Züge auf, daß die beiden Städte immer wieder verglichen werden. Sie sind nicht nur die bedeutendsten Mittelpunkte innerhalb der Alpen, sie sind auch ähnlich in der Lage, der Entwicklung und Ausstrahlung. Alle drei Städte, Freiburg, Grenoble und Innsbruck, stehen sich auch durch altehrwürdige Universi¬ täten nahe. Dadurch, daß Freiburg wiederum mit Besancon und Padua und Grenoble mit Catania jumeliert sind, besteht auch für Innsbruck eine indirekte Verbindung zu diesen Städten. 119 AOHNSSNNT LIVHSSNAN. Ulbuog aphaj1ag 1q u0 ∆ aITAJ IdVLS 1