Innsbrucker*innen

Adressbücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert

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Formulare zu schriftlichen Anzeigen werden stets
unentgeltlich abgegeben.
§ 5.
Die Arbeitsuchenden sollen genau über die Art ihrer
bisherigen Beschäftigung und über ihre Leistungsfähig¬
keit befragt werden. Sobald eine Stelle zu besetzen ist,
erfolgt die Zuweisung an den Arbeitgeber gemäß
Formular (Postkarte).
Der Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmer die Arbeits¬
anweisung (Postkarte) abzunehmen, die Ein= bezw. Nicht¬
einstellung zu bescheinigen und sodann die betreffende
Karte datiert und unterzeichnet dem Arbeitsamte fran¬
kiert einzusenden.
Arbeitgeber, welche dieser Verpflichtung nicht nach¬
kommen, können von der Verwaltungskommission auf
bestimmte Zeit von der Benützung des Amtes ausge¬
schlossen werden.
§ 6.
Jede Zuweisung wird gleich wie die Anzeige der
Erledigung von Gesuchen auf den betreffenden Listen
vorgemerkt.
§ 7.
Demjenigen, welchem eine Arbeitsstelle nicht nach¬
gewiesen werden kann, wird auf Verlangen eine dies¬
bezügliche Bestätigung erteilt.
§ 8.
Sämtliche Gesuche, die nicht binnen 14 Tagen er¬
ledigt oder zurückgezogen werden, gelten als erloschen.
§ 9.
Das Arbeitsamt wird nach außen durch den Vor¬
sitzenden der Kommission vertreten.
§ 10.
Die Geschäftsleitung beider Abteilungen des Ar¬
beitsamtes, sowie die Arbeitsverteilung obliegt dem
Geschäftsleiter.
S 11.
Die Verwaltungskommission hat die Pflicht, die Ge¬
schäftsführung zu kontrollieren.
S 12.
Allfällige Wünsche und Beschwerden sind in das
im Arbeitsvermittlungsamte aufliegende Buch einzu¬
tragen oder der Verwaltungskommission zur Kenntnis
zu bringen.
Vorschriften für die städt. Wohnungs=Vermittlung.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck
hat in seiner Sitzung vom 20. Dezember 1902 die
Errichtung einer Wohnungsnachweisstelle be¬
schlossen.
Dieselbe wird in Verbindung mit dem städt. Ar¬
beitsamte errichtet und dient zur Vermittlung von
Wohnungen und Geschäftslokalen.
Hiefür gelten folgende Bestimmungen:
1.
Jeder Vermieter erhält gegen Bezahlung von 50
Heller für Wohnungen bis einschließlich 3 Zimmer und
von 1 Kr. für größere Wohnungen oder Geschäftslokale
beim städt. Arbeitsamte ein mit dessen Stempel ver¬
sehenes Formulare, welches vom Vermieter ausgefüllt
und sodann vom Amte an einer hiezu errichteten
Wohnungsankündigungstafel angeschlagen wird.
2.
Der Vermieter erlegt für jede zur Ankündigung
gebrachte Wohnung bezw. jedes Geschäftslokal beim
Arbeitsamte gegen Empfangsbestätigung eine Kau¬
tion von 2 Kr., welche verfällt, falls der Vermieter
seiner Verpflichtung, die erfolgte Vermietung jeder
zur Ankündigung gebrachten Wohnung oder Geschäfts¬
lokales binnen 24 Stunden dem Arbeitsamte zu mel¬
den, nicht nachkommt.
Ueber rechtzeitige Anmeldung wird die Kaution
gegen Rückgabe der Empfangsbestätigung zurücker¬
stattet.
3.
Das Arbeitsamt entfernt von der Wohnungstafel
alle Ankündigungen von Wohnungen ec., bezüglich
deren die erfolgte Vermietung gemeldet oder sonst
konstatiert und der Vermieter vom Kautionsverfall
verständigt wurde.
Ebenso werden alle Ankündigungen, die schon ein
halbes Jahr angekündigt sind oder bezüglich welcher der
angegebene Vermittlungstermin verstrichen ist, von
amtswegen entfernt.
4.
Alle Geschäfte der Wohnungsnachweisstelle werden
von den Angestellten des städt. Arbeitsamtes in den
für dasselbe festgesetzten Geschäftsstunden unter Lei¬
tung und Aufsicht des Stadtmagistrates geführt.
Städtischer Sanitätsdienst.
Stadt=Physikat: Rathaus 3. Stock. Sprechstunde von 10 bis 11 Uhr vormittags. Telephon Nr. 583.
Armenärztliche Behandlung.
1. Bezirk: Innere (alte) Stadt am rechten Innufer
bis Viadukt=Maximilianstraße: Dir. Dr. Winkler.
2. Bezirk: Stadtteil am linken Innufer (Mariahilf
und St. Nikolaus): Stadtarzt Dr. Köllensperger.
3. Ehemaliges Gemeindegebiet Wilten: Stadtarzt Dr.
Mader.
4. Bezirk: Dreiheiligen (vom Viaduktbogen ost¬
wärts), Kohlstadt und Pradl): Stadtarzt Dr. Hirn.
Totenbeschau.
Todesfälle sind ehestens und ausschließlich in der
Polizeihauptwachstube im Rathause rückwärts anzu¬